Als Emanuel von Seidl 1903 seinen Eiskeller errichtet hatte, konnte er nicht ahnen, wie sich sein Bauwerk im Laufe der Jahrzehnte bis fast zur Unkenntlichkeit verändern sollte.

Noch in den Kriegsjahren Anfang 1940 war der Eiskeller in seiner ursprünglichen Gestalt vorhanden. In den 1960iger Jahren wurde er zum Teil in eine Werkstatt umgebaut und verkam dann zur Abstellhalle für Traktoren und Anhänger.

Er vermoderte und wurde mit Graffitti besprüht und rostete still vor sich hin. Im März 2014 gelang es dem Förderkreis, die Marktgemeinde von der Bedeutung und der Notwendigkeit des Erhaltes des Eiskellers zu überzeugen. Wir konnten mit einem Nutzungsvertrag den Keller übernehmen und bekamen auch Mittel zur Sicherung und Erneuerung des Eiskellers von der Gemeinde.

Als erstes begannen wir mit der Dachsanierung und der Lüftung des Kellers. Bereits Anfang 2015 nach dem ersten Winter, begann der Keller auszutrocknen und wir starteten mit der Planung für die Sanierung. In diesem Jahr konnten wir endlich dem Eiskeller seinen Rundbogeneingang zurückgeben und die Decken und Eisenträger sandstrahlen und sanieren. Dank der Marktgemeinde Murnau bekam der Eiskeller auch einen Stromanschluß, wir mussten „nur“ die Verlegungskosten übernehmen. Bereits zum dritten Mal halfen uns Schüler des Staffelsee Gymnasiums beim Arbeiten im Park – ganz herzlichen Dank!
Am 12. Mai 2018 konnten wir mit einem kleinen Fest den fertigen Eiskeller einweihen mit einer Ausstellung über die Geschichte der Eisgewinnung in Murnau und im Seidlpark. Herr Klaus Neubert hat  uns seine Sammlung von Eiserwerkzeugen und seine Forschungsergebnisse über die Eismengen zur Verfügung gestellt. Herr Walter Kraft hat uns im ehemaligen Eisraum eine Installation zur Verdeutlichung eines Eisraumes gebaut und uns bei der Ausstellung intensiv unterstützt. Das Freilichtmuseum Glentleiten hat uns einen Eisschrank aus dem Münchner Ratskeller ausgeliehen. Einen kleinen historischen Eisschrank bekamen wir aus Seehauser Privatbesitz. Wir danken allen für die tolle Unterstützung.